ABER HIER HABEN WIR DAS DOCH NICHT GEÜBT! – ODER SCHÄTZE UNTER DER HECKE

 

Jeder, der sein Leben mit einem Hund teilt oder schon einmal geteilt hat, kennt ihn sicher. Diesen Moment, in dem man vor Stolz platzen möchte. Und den Moment in der Sekunde danach, in dem man sich – wenn auch kurzfristig – wünscht, der eigene Hund möge doch bitte einfach platzen. 

Im Zuge meiner Ausbildung und auch am eigenen Hund habe ich gelernt, dass Hunde ortsbezogen lernen. Soll heißen, was im Garten klappt, muss noch lange nicht auf der Straße klappen usw. Wie nahe die Örtlichkeiten, die zum „Vergessen“ von eben Gelerntem führen, beieinanderliegen können, musste ich soeben feststellen. 

Zu meinem Leidwesen teile ich mein Leben mit einem Hund, der großen Geschmack an Kackhäufchen findet. Natürlich nicht jede Sorte, sondern nur ganz ausgewählte. Wie sich diese Speziellen von anderen unterscheiden, vermag ich nicht zu sagen, bin ich – aus sicherlich nachvollziehbaren Gründen – nicht bereit, diese selbst einer Kostprobe zu unterziehen. Nachdem der Tipp, es doch mal mit Quargel zu versuchen, außer dem entsprechenden Geruch im Kühlschrank nicht viel gebracht hat, habe ich nun heute drei Pröbchen, für die Cacho sich sehr interessierte, vom Morgenspaziergang mitgebracht. Sie sollten – da steifgefroren und bei den momentanen Temperaturen im Garten durchaus eine Weile haltbar – als Trainingsobjekte dienen.

Gesagt getan begaben wir uns nun also zum Training in den Garten. In der Jackentasche die Wunderwaffe „Ziegentopfen“ im Anschlag ging es los. Hund ablenken, Häufchen auslegen und Hund daran vorbeiführen. Ich hatte Glück -  das Häufchen war noch immer interessant genug und so bot sich ausreichend Gelegenheit, Cacho für Hinschauen, aber nicht Reinbeißen zu loben und zu belohnen. Am Anfang fiel es ihm noch schwer, aber nach ein paar Runden ging er souverän und ohne das elende Häufchen eines weiteren Blickes zu würdigen, daran vorbei.
 

Was war ich stolz – ich lobte und belohnte, was das Zeug hielt und beschloss dann sehr zufrieden mit unserer Leistung, das Training für heute zu beenden und das Trainingshäufchen wieder einzusacken. Währenddessen beschloss mein Hund, sich flugs zur Hecke zu begeben und dort ein noch viel interessanteres Kackhäufchen unbekannter Herkunft in Windeseile zu verputzen, bevor ich den Hauch einer Chance hatte, irgendeine Gegenmaßnahme einzuleiten. Ich hasse dieses Schmatzen und Zungeschnalzen, das er dann immer mit zufriedenem Gesicht hören und sehen lässt.

 

Das Fazit jedenfalls lautet: scheinbar müssen Dinge, die mitten im Garten funktionieren, nicht auch zwangsläufig an dessen Rand klappen. Ich überlege nun erstmal, ob ich einfach warte, bis es ihm nicht mehr schmeckt, oder ob wir die Trainingshäufchen doch noch eine Weile aufheben und weitermachen.

 

Fortsetzung folgt…

Cacho inspiziert in der Zwischenzeit schon mal die dieswöchige BARF-Lieferung.

 

P.S.: in entschuldige mich an dieser Stelle für die fäkalienreiche Folge, aber manchmal muss man halt auch über diese Dinge reden.