KÖNNEN WIR DARÜBER BITTE NOCHMAL REDEN – ODER RECHT HAT DER MIT DEN BESSEREN ARGUMENTEN

 

Wie zu erwarten war, bringt das pubertierende Ungeheuer in unserem Hund diesen dazu, Regeln und an ihn gerichtete Bitten genauestens zu hinterfragen und diese dann schon mal gerne situations-elastisch auszulegen. 

Zum Beispiel die Regelung der Anwesenheit eines Hundes in unserer Küche. Hierfür gibt es von jeher die 2-Pfoten-Regel, die besagt, dass sich ausschließlich zwei Pfoten des Hundes in selbiger befinden dürfen. Welche Pfoten das sind, ist nicht weiter definiert und grundsätzlich egal. Nicht egal ist allerdings, wenn sich an besagten Pfoten noch zusätzlich eine ganze Menge Hundekörper in die Küche schiebt. Und weil das dem Herrn Hund so gänzlich sinnlos erscheint – gehört doch der Körper zu den Pfoten und umgekehrt – kommt schon mal die Frage auf, ob wir das nicht vielleicht nochmal durchdiskutieren könnten. Schließlich sind ja auch dann noch nur zwei Pfoten in der Küche, wenn die Krallen der Hinterpfoten die Demarkationslinie nicht überschreiten – eigentlich. 

Natürlich werden Ideen dieser Art von uneinsichtigen Hundebesitzern im Keim erstickt. Der einfallsreiche Hund hingegen findet einen Weg. So passiert es schon mal, dass man in der Küche steht und einen langsam das Gefühl des Beobachtet-Werdens beschleicht. Dreht man sich dann um, sieht man direkt in die Augen des langgestreckt und mit Unschuldsmiene dastehenden Hundes, der versucht, die Situation zu retten, indem er den „Jessas-da-bin-ich-doch-beim-Dehnen-glatt-in-die-Küche-gerutscht-blöde-Fliesen“-Blick anwendet. 

Auch die Sache mit dem Rückruf bietet eine breite Diskussionsbasis. „Schau mal Frauli, die Stelle hier riecht wirklich verdammt interessant. Da ist in den letzten Wochen so viel passiert. Ich muss da jetzt echt mal ganz genau nachlesen. Aber dann, dann komm ich – ganz sicher“. Hilft das nicht, wird zumindest etwas Verweilzeit durch Markieren rausgeholt. Gegen Pipi kann ja echt keiner was sagen.

Und darf man nicht gleich auf einen anderen Hund zustürmen, sondern muss brav an der Leine hierbleiben, versucht man mal durch „schau Frauli, ich leg mich eh hin“ gute Stimmung zu machen. Dass das Hinlegen in diesem Fall eher ein Einknicken der Beine und lediglich eine Annäherung des Bauches an den Boden ist, wird schon niemandem auffallen.

 

 

Aber am Ende ist es so wie immer im Leben. Es gewinnt der, der die besseren Argumente hat.

Und im Fall meines verfressenen Leckermäulchens bin das noch immer ich.
Es lebe der Erfinder des Ziegentopfens und des Jack-Potters.

 

 

 

 

Dank dieses unschlagbaren Duos zur Belohnung artiger Fellnasen schaffen wir es jetzt doch schon, eine beträchtliche Strecke neben einem anderen Hund herzugehen und uns auf den Weg und nicht den Begleiter zu konzentrieren. Zumindest bei unserem Trainingspartner. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Doris und ihren Bakiri (seines Zeichens Schulhund und damit an übermütige Kinder gewöhnt), die immer geduldig und verständnisvoll hinter uns herwandern.

 

 

Bis das mit Cacho’s bestem Freund Eleven auch so funktioniert, haben wir noch einen weiten Weg vor uns.

In der Zwischenzeit legen wir uns schon mal einen großen Vorrat Topfen an.

 

 

P.S.: Natürlich ist es immer eine Freude, Erfolge und Geschichten hier zu teilen. Noch größer allerdings wäre die Freude, wüssten wir auch durch Einträge im Gästebuch, dass diese auch wirklich geteilt wird. Also geneigter Leser - wenn Du es bis hierher geschafft hast, dann ist es ins Gästebuch nicht mehr weit. Es danken Cacho und sein Frauli.