ENTDECKE DIE WELT – ODER WAS MAN IN EINER WOCHE SO ALLES LERNT

 

Viel hat sich getan in den letzten Tagen. Die Pool-Technik ist umgerüstet – allerdings nicht auf Salz sondern zur Probe auf Aktivsauerstoff. Chacho muss nun nicht mehr nach jedem Schwimmen unter die kalte Dusche, was ihn sichtlich freut. Einzig das Wasser ist nun etwas kühler, denn Aktivsauerstoff wirkt bei maximal 28° Wassertemperatur. Das hat zur Folge, dass wir nun meist richtig erfrischende 26° genießen.

Kleiner Nachtrag zum Thema Cacho und Schwimmen – geschwommen wird nicht mehr so viel, nur wenn’s wirklich sein muss, weil mal wieder jemand den orangen Gummiknochen ins Wasser wirft. Gelegen wird umso lieber. Nämlich auf der obersten Poolstiege zur Abkühlung der unteren Körperpartie. Und langsam habe ich den Verdacht, er macht das hauptsächlich wegen des Abtrocknens danach. Gibt es doch nichts Schöneres für ihn als ordentlich abgerubbelt zu werden. Natürlich mit seinem eigenen Handtuch (Geschenk von Oma – Danke an dieser Stelle). Nach jedem Bad steht er schon wartend und triefend mitten in der Wiese, denn die Sache mit dem Trockenschütteln funktioniert noch nicht ganz, breitet sich die „Rüttelwelle“ bis dato nur bis zur Körpermitte aus, der Popo kommt noch nicht ganz mit.

 

Neue Dinge haben wir auch gelernt. Sitzenbleiben und warten zum Beispiel. Für Cacho eher unspektakulär, für die Nachbarn wahrscheinlich befremdlich. Warum? Die beste Möglichkeit einem Hund beizubringen, in allen Situationen ruhig und entspannt sitzen oder liegen zu bleiben ist, sich möglichst einfallsreich zum Kasperl zu machen. Soll heißen: Cacho sitzt und sieht mir dabei zu, wie ich klatschend, singend oder plappernd um ihn herum, von ihm weg, zur Gartentür und wieder retour laufe. Und meistens ziemlich dabei schwitze. Denn es ist Sommer und es ist heiß.

Balancieren auf einem schmalen Brett steht nun auch hoch im Kurs. Beim Waldspaziergang entdeckten wir gemeinsam eine kleine Hütte, die nur über besagtes Brett über einem kleinen Graben zugänglich war. Zusammen balancierten wir darüber, und Cacho bekam für seine Leistung ein Leckerli. Prompt bog er beim Rückweg zielsicher wieder in den kleinen Weg ein, der zur Hütte führt und vollführte den Balanceakt alleine nochmal. Mit welchem Hintergedanken wohl?

Auch Pfote geben kann Cacho nun und tut das mit Begeisterung. War bis dato seine Strategie „ich setz mich mal und schaue, was als nächstes kommt“ ist sie nun „ich setz mich mal und hau Dir die Pfote in den Schoß – und dann schau ich, was als nächstes kommt“. Wir müssen also „nur“ noch Warten auf das Signal trainieren.
Für alle, die sich fragen, wie Cacho das mit der Pfote gelernt hat, und warum er es so gern macht - das ging sehr einfach über eine geniale Methode namens „Capturing“ (nachgelesen bei Karen Pryor und gelernt im Clickertraining mit Katharina Kohoutek von Pfotenassistenz). Erfordert nur etwas Geduld und „Immer-Bereit-Sein“. Denn zuerst ist mal Warten angesagt, bis Dein Hund Dir von selbst die Pfote irgendwohin legt (wenn Du vor ihm sitzt oder hockst, ergibt sich das recht schnell von allein). Dafür gibt’s dann einen Click und ein Leckerli. Und zwar ein besonders gutes Leckerli – denn dann kannst Du Dir recht sicher sein, dass die Pfote gleich wieder da ist. Nun nur noch die Kriterien für Click und Leckerli langsam steigern, bis das Ergebnis „Deine Pfote liegt in meiner Hand und Du siehst mich an“ erreicht ist. Gedauert hat’s in Summe ca. 8 Minuten, aufgeteilt auf 4 kurze Einheiten. Jetzt geht’s ans Generalisieren – also daran, Pfote geben überall zu zeigen (natürlich nur, wenn gefragt). Im Garten und beim Spaziergang zu zweit klappt’s schon.

 

A Propos Spaziergang – vor einiger Zeit haben wir gemeinsam Walderdbeeren in einem kleinen Strauch vor unserem Gartenzaun gefunden, der sich dort von selbst angepflanzt hat. Seitdem gehen wir jeden Tag nachsehen, ob denn wieder welche reif sind. Letztens habe ich doch glatt darauf vergessen – nicht so mein Hund. Der blieb mitten auf der Straße stehen, den Blick sehnsuchtsvoll auf das Erdbeerpflänzlein gerichtet. Da konnte ich nicht anders, als schnell noch einen Abstecher zu machen. Und für den Fall, dass es bald keine frischen Erdbeeren mehr gibt, hab ich sicherheitshalber schon mal welche eingefroren…

 

Ach ja – zum Schluss noch eine Erfolgsmeldung in eigener Sache. Teil 1 der Legasthenietrainer-Ausbildung ist abgeschlossen. Online Prüfung mit ausgezeichnetem Erfolg bestanden. Erster Schritt für die Basis, die ich brauche, um später mit Cacho ein Therapiebegleithundeteam zu bilden.